Geld richtig sparen beim Hausbau - So wirtschaften Bauherren und Käufer klug mit ihrem Budget.
Der Traum von den eigenen vier Wänden – für viele Österreicher ist er in den letzten Jahren Wirklichkeit geworden. Das liegt daran, dass durch den Leitzins der EZB von 0 % die Kreditkosten auf ein historisch niedriges Niveau gesunken sind. Es bekommen heute auch viele Familien einen Kredit, für die das vorher nicht möglich war.
Dennoch ist das Thema Sparsamkeit beim Hausbau oder -kauf immer eine wichtige Angelegenheit, denn natürlich gibt es nur ein begrenztes Budget. Wir haben einige Tipps gesammelt, mit denen man sparen kann – diese Liste ist natürlich nicht vollständig, enthält aber wichtige Inspirationen.
Der Kredit
Das erste große Sparpotenzial liegt natürlich im Kredit oder besser: in den Krediten. Die Finanzierung des Hauses stellt für viele Verbraucher die größte Investition ihres Lebens dar, und sie beeinflusst auch das ganze Leben. Anstelle einer Miete zahlt man nun „für sich selbst“, was zunächst einmal ein gutes Gefühl ist. Man darf jedoch nicht vergessen, dass immer wieder unerwartete Kosten auftauchen können und alle Reparaturen selbst gestemmt werden müssen.
Bei der Aufnahme des Hauskredits sollte man sein Budget also am besten nicht bis zum Anschlag ausschöpfen, sondern einen kleinen Puffer lassen. Mehrere Angebote zu vergleichen lohnt sich auf jeden Fall, wobei man am besten mit der Hausbank beginnt. Ein paar Prozentpunkte machen einen Unterschied von mehreren Tausend Euro aus. Auch kostenlose Sondertilgungen müssen möglich sein.
Weiterhin sollte man auch bei zusätzlichen Krediten, die man etwa für Sanierungsmaßnahmen oder Ähnliches braucht, immer einen neuen Vergleich starten, was man auch direkt online machen kann. Nicht alles muss man selbst bezahlen: Für Sanierungen, welche die Energieeffizienz eines bereits vorhandenen Gebäudes verbessern, gibt es etwa den Sanierungsscheck.
Die passende Größe wählen
Beim Hausbau oder Kauf ist es so, dass jeder Quadratmeter mehr einen Unterschied bei den Kosten macht. Wer in seiner Immobilie auch den Ruhestand verbringen möchte, und nicht plant, sie als Investitionsobjekt zu verwenden und in absehbarer Zeit wieder zu veräußern, der sollte bereits von Anfang an die Zukunft im Blick haben. Viele Einfamilienhäuser sind über zwei oder drei Ebenen angelegt und bieten durchschnittlich 135 qm Platz, in Wien sind es 111 qm. Dabei lässt sich feststellen, dass die Häuser im Lauf der Zeit immer größer geworden sind. Doch braucht man diese Größe noch, wenn die Kinder aus dem Haus sind, und ist es zweckmäßig, im Alter so viele Treppen überwinden zu müssen? Wer nachhaltig denkt, baut etwas kleiner, spart damit schon von Beginn an und muss als angenehmen Nebeneffekt weniger Energiekosten aufbringen.
Schlüsselfertig oder bezugsfertig?
Wer mit einem Bauträger ein Fertighaus baut, sollte sich en detail informieren, welche Leistungen in einem Angebot genau enthalten – oder eben auch nicht enthalten – sind. Hier lauert eine Kostenfalle, mit der man in der Regel nicht rechnet und die im Nachhinein dazu führen kann, dass das Budget gesprengt wird.
Dabei geht es um Fragen, die meist erst im Verlauf der Arbeiten auftauchen. Ist der Kellerabgang inklusive? Wie sieht es mit der Untermörtelung der Hauswände aus? Sind die Schornsteinanschlüsse im Preis enthalten? Wer übernimmt die Kosten für den Fachmann, der die Eckventile für den Spülenanschluss montiert? Gibt es eine Endreinigung oder wird „besenrein“ übergeben, was deutlich voneinander abweicht? Es stellt sich auch die Frage, ob die Standardausführungen des Anbieters ausreichen, was in jedem Fall die günstigste Variante ist.
Dauerhaft sparen bei den Heizkosten
Ob Bau eines neuen Hauses oder Kauf einer vorhandenen Immobilie, um das Thema Heizung muss man sich immer Gedanken machen. Europa befindet sich in einer Energiewende, sodass alte und etablierte Lösungen ihre Berechtigung verlieren.
Der Vorteil ist, dass man bei einem Hausbau gleich an die Zukunft denken und von vornherein etwa mit erneuerbaren Energien planen kann. Das sind etwa Solarthermieanlagen, mit denen sich das Wasser erwärmen lässt, Biomasseanlagen für die Verwendung nachhaltiger Brennstoffe wie Biomassepellets und –hackschnitzel oder Scheitholz, Wärmepumpenanlagen oder Hybridheizungen, die es in verschiedenen Ausführungen gibt.
Der Einbau effizienter Systeme hat viele Vorteile. Einerseits wird er durch den Staat gefördert, was beim Einsparen von Kosten hilft, andererseits spart man bei den monatlichen Aufwendungen für Energie. Und nicht zuletzt wird so auch der Wiederverkaufswert eines Hauses deutlich erhöht, denn die alten Systeme machen Immobilien zum Ladenhüter.
Neben der Art der Heizung und Warmwasseraufbereitung stellt sich auch die Frage, wie gut das Haus die erzeugte Energie halten kann und wie viel davon nach draußen entweicht.
Effizient bauen – Niedrigenergie- oder Passivhäuser wählen
Die steigenden Energiekosten sind für viele Verbraucher eine große Herausforderung, was sich in den nächsten Jahren voraussichtlich nicht ändern wird. Je älter ein Haus ist, umso mehr der teuer erzeugten Wärme entweicht ungenutzt nach draußen. Man heizt also die Umwelt mit, was zu einer enormen Verschwendung von Energie führt.
Darum lohnt es sich, bei einem Hausbau die Energieeffizienz so hoch wie möglich umzusetzen und auch beim Kauf einer vorhandenen Immobilie die notwendigen Umbauten gleich einzuplanen. Nur so ist es möglich, die ehrgeizigen Pläne der europäischen Regierungen in Bezug auf die Energiewende umzusetzen.
Die meiste Wärme entweicht durch die Türen und Fenster, durch das Dach und durch den Keller. Auch zu dünne oder schlecht gedämmte Wände sind für einen großen Verlust an Wärme verantwortlich. Manche Umbaumaßnahmen sind verpflichtend, andere wiederum freiwillig. Die Kosten müssen jedoch in das Gesamtbudget eingeplant werden.